GESELLSCHAFT HARMONIE

zu BAMBERG

Fahrt in den Rheingau

vom 6.9.- 8.9.2022

Vergnügt starteten 41 Mitglieder  bei Sonnenschein um 8 Uhr mit unserem bewährten Busunternehmen Spörlein – Herr Müller war der Fahrer – gen Rheingau. Nach einer kleinen Pause mit Kaffee, Hörnla und anderen Bedürfnissen kamen wir gegen 12 Uhr auf Kloster Eberbach an, wo uns die Klosterschänke mit einer Brotzeit versorgte, bevor wir uns – in zwei Gruppen geteilt - dem ehemaligen Zisterzienserkloster mit Anfängen aus dem 12./13. Jhd. widmeten. Mit seinen romanischen und frühgotischen Bauten, die fast noch vollständig erhalten sind, zählt es zu den bedeutendsten Kunstdenkmälern Europas. Beeindruckend sind die romanische Basilika mit ihren Seitenkapellen, die riesigen Aufenthalts- und Schlafräume der Mönche und Laienbrüder und der Bibliotheksbau. Wir erfuhren viel über das karge Mönchsleben im Mittelalter und dem Weinanbau, der hier sehr gefördert wurde. Am 18.September 1803 im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster aufgelöst. Der Weinanbau- und den Landwirtschaftsbetrieb wurden Staatseigentum, daraus entstanden später die hessischen Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach – das größte deutsche Weingut. Zwischenzeitlich wurden die Klostergebäude als Korrekturanstalt, Heilanstalt, Gefängnis genutzt bis sie 2002  in die Stiftung Kloster Eberbach übergingen.

Erwähnenswert noch, dass es als Filmkulisse im „Name der Rose“ bei den Cineasten bekannt wurde und besonders für die Musikliebhaber ist das Rheingauer Musikfestival ein fester Begriff.  Vor ein paar Tagen gastierten  die Bamberger Symphoniker in der Klosterkirche.                                                              
 

 Mit kundiger Führung durch den Bruder der Verfasserin, Dr. Jörg Hüther, ging es dann bei hochsommerlichen Temperaturen auf die Steinberg-Terrasse der Staatsweingüter. Ein großartiger Blick auf das Rheintal und ein Glas prickelnder Sekt in der Hand  sorgten für beste Stimmung. Weiter ging der kommode Abstieg durch Weinberge runter nach Hattenheim zum Winzer Kopp. Ein köstliches Buffet mit ebensolchen Weinen erwartete die Reisenden. Nach dem Essen konnten wir noch bei launiger Moderation 3 Weine probieren.Danach steuerten wir Wiesbaden an, wo wir für zwei Nächte im Hotel Schwarzer Bock unterkamen.

Am nächsten Tag starteten wir von Biebrich aus zu unserer Rheinfahrt. Die Sonne verwöhnte uns  und tauchte alles in ein mildes Herbstlicht. Die kleinen Weinorte zogen beschaulich vorbei; die terrassierten Weinberge, der Mäuseturm, die vielen Burgen rechts und links, die Kaub, der Loreleifelsen und hunderte von Wasservögeln ließen wahrhaftig Rheinromantik aufkommen. In St. Goar stiegen wir vom Schiff, um den winzigen Ort zu erkunden und eine Stärkung zu uns zu nehmen. Per Bus fuhren wir dann nach Eltville, der Wein-, Sekt- und Rosenstadt, zurück. Hier in der kurfürstlichen Burg warteten 2 Gästeführerinnen, die uns bei einem Rundgang ihre bezaubernde Altstadt mit zahlreichen historischen Bauwerken  und der romantischen Rheinuferpromenade zeigten. Wir lachten auch über so manches „Versche“ in Mundart. Bei spätsommerlichen Temperaturen gab es das Abendessen in der Klostermühle, Heimatstätte von Hedwig Witte – der bedeutendsten verstorbenen Heimatdichterin­ aus dem Rheingau

Der nächste Tag versprach nichts Gutes: Regen klatschte ans Fenster. Doch bis wir alle gefrühstückt und die Koffer im Bus verstaut hatten, hörte der Regen auf und unseren kurzen Gang zum Marktplatz konnten wir ohne aufgespannte Schirme wagen. Hier stiegen wir dann in die THermine, einem kleinen Stadtzug, der uns  vorbei an prachtvollen Villen mit altem Baumbestand hoch auf den Neroberg, dem Hausberg der Landeshauptstadt, brachte.  Hier oben an der russisch-orthodoxen Kirche mit ihren 5 vergoldeten Kuppeln erfuhren wir die Geschichte zu diesem Bau. Der frühe Tod der Herzogin von Nassau  1845, einer russischen Prinzessin und Nichte des Zaren, veranlasste ihren Gemahl eine Grabeskirche zu bauen. Die Ikonostasis im Inneren stammt von Carl Timoleon von Neff, der auch die Ikonostasen in der St. Petersburger Isaaks-Kathedrale und der Erlöserkirche in Moskau malte. 1856 wurde der russisch-orthodoxe Friedhof nordöstlich der Kirche geweiht, wo auch das Grab von Alexej Jawlensky,  einem expressionistischem Maler, der lange Zeit bis zu seinem Tod in Wiesbaden gelebt hat, zu finden ist.


Von hier oben hatten wir einen herrlichen Blick auf Wiesbaden und Umgebung.  Die Nerobergbahn, eine mit Wasserballast betriebene Standseilbahn, brachte uns wieder zur Talstation, wo unser kleiner Zug wartete, um uns zum Marktplatz zurückzufahren. Jetzt hatten wir noch genug Zeit, um in der Altstadt mit ihren verwinkelten Gässchen etwas zu essen oder eine Shoppingtour auf der Wilhelmstrasse zu unternehmen.


Zügig brachte uns der Bus danach wieder zur Fuchsenwiese nach Bamberg. So mancher/e hatte durch diese Kurzreise Lust bekommen, diese schöne Gegend nochmal selbst zu erkunden.

 

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