GESELLSCHAFT HARMONIE

zu BAMBERG

Reise nach Görlitz und Dresden 15.09. - 18.09.2024

 

15.9. Trotz Hochwasserwarnung und Brückeneinsturz in Dresden machten sich 20 Harmonisten mit Albert und dem roten Spörleinbus um 8 Uhr von der Fuchsenwiese frohgemut auf den Weg. Eine zügige Fahrt brachte uns gegen Mittag nach Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands, zum Parkhotel an der Neiße gelegen, wo der Uferweg für Fußgänger bereits unter Wasser lag. Später am Nachmittag starteten wir - leider mit ungemütlichen Regenschauern - zu einer eineinhalbstündigen Führung durch die historische Altstadt, die im 2. Weltkrieg fast kaum zerstört wurde. Häuser von der Spätgotik, über die Renaissance und Barock gibt es da zu entdecken. Die Altstadt umgeben wiederum Bauten aus der Gründerzeit. In der Mitte des 12. Jahrhundert siedelten sich in Görlitz durch die Lage an der Via Regia viele Kaufleute an. In einem „Kaufmannspalast“ konnten wir dessen gewaltige Haustiefe, Geschosse und den Zentralbau des sogenannten Hallenhauses erkennen. Über die Neiße führt eine Fußgängerbrücke in die polnischen Stadt Zgorzelec. Hier nahmen wir dann am Abend in einem urigen flussnahen Gewölbekeller unser Essen mit wohlschmeckenden deftigen und riesigen Portionen der polnischen Küche ein.

 

16.9. In der Nacht war die Neiße um beachtliche 70cm gestiegen! Wir verabschiedeten uns von Görlitz und fuhren neugierig nach Bad Muskau, wie sich dort im Fürst-Pückler-Park die Hochwasserlage entwickelt hat. Glücklicherweise blieb es trocken und nur mehr oder weniger großen Pfützen querten unseren Weg, sodass wir unsere Parkführung genießen konnten. Dieser Landschaftspark im englischen Stil ist der größte Zentraleuropas und Weltkulturerbe. In Polen liegt der größere wildere Teil, der durch die Lausitzer Neiße vom deutschen getrennt ist. Fürst Hermann von Pückler-Muskau wollte 1815 seine Stadt durch „einen herrlichen und großen Garten verschönern“. Mit Plänen von englischen Gärtnern und K.F.Schinkel entstanden See, Doppelbrücke, Fasanerie und Pleasuregrounds um das Schloss. H.Muskau geriet in finanzielle Schwierigkeiten und verkaufte die Anlage. Einer seiner Nachfolger, Prinz Karl von Oranien-Nassau, vergrößerte das Areal, und das neue und alte Schloss entstanden im Neorenaissance Stil . Heute beeindrucken auch die herrlichen alten Bäume. Nach einer kleinen Stärkung im Alten Schloss besuchten wir die nahegelegene Wolfsscheune Rietschen. In einem interessanten Vortrag mit vielen Fragen unsererseits an die nette und kompetente junge Dame mit ihrem beeindruckenden Wolfshund erfuhren wir mehr zum Thema Wolf, zu Chancen und Herausforderungen.

Am frühen Abend erreichten wir unser Hotel in Dresden, das Penck-Hotel, ein Designhotel mit über 700 Originalwerken von dem in Dresden geborenen unangepassten Künstler A. R. Penck. Mit einem üppigen Abendessen im Hotel endete der Tag.

 

17.9. Heute wollten wir uns die Sonderausstellung im Albertinum zu C. D. Friedrich anschauen, der mehr als 40 Jahre in Dresden verbracht hatte. Hier entstanden seine bekanntesten Werke als bedeutendste Zeugnisse der Romantik. Nach anfänglichen Unstimmigkeiten hinsichtlich Führung ja oder nein bekamen wir schließlich alle einen Audioguide und konnten im eigenen Rhythmus die Bilder betrachten. Interessant waren die Gegenüberstellungen seiner Landschaftsbilder mit Gemälden der Alten Meister, die ihn einst inspiriert hatten, und seine Wahrnehmung der Natur. Nachmittag und Abend hatten wir zur freien Verfügung. Natürlich liefen wir zuerst an die Elbterrassen, um einen Blick auf Fluss, überschwemmtes Ufer und die zusammen gestürzte Carolabrücke zu werfen. Weiterer Museumsbesuch, Bummel durch Altstadt mit Geschäften, Zwinger, Kabarett oder Pause in einer der vielen Cafés wie z.B. im barocken Coselpalais, jede(r) konnte seinen Wünschen nachgehen.

 

18.9. Auf dem Heimweg machten wir noch in Freiberg Halt, historisch bekannt durch den Silberbergbau. Hier besuchten wir den ev.-luth. Dom St.Marien, der im Kern romanische Bau wurde während der Gotik reich ausgeschmückt. In einer interessanten Führung bewunderten wir die einmalige Tulpenkanzel, die goldene Pforte, den Kreuzgang mit den vielen Epitaphen und die beiden Silbermannorgeln. Auf einer von beiden spielte uns der Organist ein paar Stücke vor. 

Ein Essen im Ratskeller stärkte uns für die Rückfahrt. Gegen 17.30 erreichten wir wieder die Fuchsenwiese mit dem Gedanken, all die schönen Stätten vielleicht auch nochmal selber aufzusuchen und den Eindruck zu vertiefen. Wir dankten unserem Vorsitzenden wieder herzlich für die anregende Reise.

 

AHF

 

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