GESELLSCHAFT HARMONIE
zu BAMBERG
5.5.
Mit dem englischem Sprichwort im schläfrigen Kopf – the early bird catches the worm – ging es für 17 Mitglieder um 4 Uhr in der Früh an der Fuchsenwiese mit unserem altbewährtem Busunternehmen Spörlein los. In Würzburg nahmen wir noch die restlichen vier Mitreisenden auf, und Fatih brachte uns bis zu unserem Frühstückshalt mit Kaffee und belegten Brötchen. Hier wechselten die Fahrer und Albert übernahm für die gesamte Reise das Lenkrad. Nach Mittagsstopp mit Wiener Würstchen und Brötchen erreichten wir zügig Dünnkirchen. Hier erlebten wir hautnah die Auswirkungen des Brexit. Natodraht sicherte die Grenzzäune zusätzlich. Den Franzosen reichte der Blick auf unsere Pässe als Gesamtpaket, für die Engländer mussten wir den Bus verlassen und einzeln mit Pass vor den Beamten treten. Aber alles wurde relativ schnell abgewickelt, sodass wir bei Sonnenschein auf die Fähre konnten. Die Uhren wurden um 1 Std zurückgedreht und wir konnten eine entspannte Überfahrt begann. Die bald auftauchenden Kreidefelsen in der Abendsonne in Dover ließen manchen zur Kamera greifen. In Dover gelandet musste Albert von jetzt an seinen Bus LINKS lenken. Er machte es mit Bravour. Nach ca. 1 1/2 Std erreichten wir unsere 1. Übernachtung in Basingstoke/Hampshire. Überrascht waren wir vom englischen Abendessen! Es schmeckte!
6.5. Coronation Day
Nach einem ausgiebigen englischen Frühstück stiegen wir mit unserem Gepäck bei Regen in den Bus, um in Bath sowohl unsere Führerin, Frau Lechner, für die Woche abzuholen als auch die Stadt ein wenig zu besichtigen. Die Kurstadt Bath, deren heilkräftige Thermalquelle seit Urzeiten mit 46° aus dem Boden sprudelt, präsentiert sich als ein harmonisches Architekturensemble: gleiche Bauhöhe und –weise und gleiches Baumaterial, ein leicht gelblicher Kalkstein. Seit 1987 gehört sie zum Weltkulturerbe. Besonders der halbmondförmig geschwungene Royal Crescent mit seinen ionischen Säulen und der nicht weit entfernte kreisrunde Circus – beides Werk von den Architekten John Wood - Vater und Sohn – konnten wir leider nur im strömenden Regen unter Schirmen bewundern. Dann ging es hinunter in die Stadt. Die Übertragung der Krönungsfeierlichkeiten von Charles und Camilla verhinderte unseren Besuch der Abbey. Dafür schlenderten wir ein wenig durch die Gassen, betrachteten von außen den modernen Spa in Verbindung mit dem alten Badhaus und den sehenswerten Pumproom, einst Trinkhalle, jetzt fürstliches Speiselokal. Weiter ging unsere Fahrt6.5. Coronation Day
Nach einem ausgiebigen englischen Frühstück stiegen wir mit unserem Gepäck bei Regen in den Bus, um in Bath sowohl unsere Führerin, Frau Lechner, für die Woche abzuholen als auch die Stadt ein wenig zu besichtigen. Die Kurstadt Bath, deren heilkräftige Thermalquelle seit Urzeiten mit 46° aus dem Boden sprudelt, präsentiert sich als ein harmonisches Architekturensemble: gleiche Bauhöhe und –weise und gleiches Baumaterial, ein leicht gelblicher Kalkstein. Seit 1987 gehört sie zum Weltkulturerbe. Besonders der halbmondförmig geschwungene Royal Crescent mit seinen ionischen Säulen und der nicht weit entfernte kreisrunde Circus – beides Werk von den Architekten John Wood - Vater und Sohn – konnten wir leider nur im strömenden Regen unter Schirmen bewundern. Dann ging es hinunter in die Stadt. Die Übertragung der Krönungsfeierlichkeiten von Charles und Camilla verhinderte unseren Besuch der Abbey. Dafür schlenderten wir ein wenig durch die Gassen, betrachteten von außen den modernen Spa in Verbindung mit dem alten Badhaus und den sehenswerten Pumproom, einst Trinkhalle, jetzt fürstliches Speiselokal. Weiter ging unsere Fahrt über die Mendip Hills in Somerset, einer Gegend mit Höhlen - Cheddar war nicht weit weg - kleinen Steinmauern und knallgelben Rapsfeldern. Somerset ist für Käseproduktion und Cider, dem englischen Apfelmost bekannt. Das feuchte und kühle Wetter ließ auf der Höhe Nebel aufkommen. Vorbei am Glastonbury Tor, der von den Verehrern von König Artus als Isle of Avalon angesehen wird, erreichten wir Hestercombe Garden, einen versteckten Garten im Tal. Die Anlage umfasst drei einzelne Gärten aus unterschiedlichen Stilepochen, wobei der edwardianische von Anfang des 20.Jhd., angelegt durch die Künstlerin Gertrude Jekyll und ihrem Architekten Edwin Lutyens, uns am meisten begeisterte. Von der leicht nach Süden fallenden Gartenanlage mit Wassergräben, Pergola, Blumenrabatten und einer zentralen Rasenfläche , hatte man einen herrlichen Blick in die Landschaft. Auch der Blue Bell Walk – Hasenglöckchen blühten in Massen unter alten Bäumen - gehörte zu unserem Programm. Die ersten Pflanzen wurden eingekauft. In der Abendsonne auf der großen Wiese mit einem fränkischen Bier aus dem Bus konnte die Stimmung nicht besser sein. Doch wir mussten noch nach Tiverton für unsere 2. Übernachtung fahren. Im Hotel dort warteten Fähnchen mit Charles und Camilla auf den Tischen. Pflicht waren dann auch die BBC Nachrichten um 22Uhr, um den Coronation Day nach zu erleben.
7.5.
Heute fuhren wir ins Dartmoor, Land der Legenden und Gruselgeschichten. Einerseits eine Gegend mit düsteren Granitblöcken und Hügeln spärlich bewachsen mit Heidekraut und Ginster andererseits mit lieblich plätschernden Bächen und Weiden von hohen Bruchsteinen umgeben. Wir entdeckten Schafe, Rinder und hin und wieder die freilaufenden Dartmoor Ponies. Das nördliche Dartmoor ist militärischer Sperrbezirk. In Two Bridges, der Kreuzung der beiden diagonal durch das Dartmoor verlaufenden Straßen , machten wir einen Fotohalt. Die alte Clapperbridge – aus großen Steinplatten gebaut - und dahinter die neuere mit der B3375, über die wir auch mit dem Bus kamen, waren ein begehrtes Motiv. Zum köstlichen Cream Tea mit Scones, Clotted Cream und Erdbeermarmelade wurden wir im Two Bridges Hotel erwartet. Es schmeckte himmlisch, und die historische Einrichtung des Hauses ließen uns in der Fantasie zu englischen Ladies und Lords werden
Weiter ging die Fahrt nach Plymouth, einer wichtigen Hafenstadt. Sie schrieb Geschichte als Sir Francis Drake der Sieg über die spanische Armada gelang, die Pilgrimväter mit der ayflower gen Amerika segelten und James Cook zu seiner ersten Expedition aufbrach. Oben vom Hoe mit dem rotweißen Leuchtturm und der Zitadelle machten wir bei herrlichem Seewetter einen Gang runter in die Stadt, wo uns ein munteres Treiben empfing. Wir standen an der Stelle, wo die Pilgrimväter damals losfuhren und warfen einen Blick in das noch leere Freibad im Art-déco-Stil. Danach brachen wir nach Padstow in Cornwall auf, einem kleinen hübschen Hafenort. Im schicken Harbour Hotel bezogen wir für die nächsten 5 Tage unsere Zimmer. Ein leckeres Dinner verwöhnte uns später reichlich. Danach musste ein Verdauungsspaziergang mit Pubbesuch noch unbedingt folgen.
8.5.
Mit einem supertollen englischen Frühstück, das keine Wünsche übrig ließ, starteten wir in den Tag. Unser Bus brachte uns dann zum Fotostopp zur ehemaligen Klosteranlage St. Michael´s Mount, von der wir wegen schlechter Sicht leider nur den Sockel sahen. Nieselregen sorgte für Flucht in den Bus. Die hohen zugewachsenen Trockensteinmauern rechts und links der kleinen Sträßchen zwangen Albert zu vorsichtigsten Fahren. Auf dem Weg nach Land´s End, dem westlichsten Punkt von Großbritannien, durchfuhren wir ein ehemaliges Zinnabbaugebiet. Typisch dafür waren oft die drei beieinanderstehenden Schornsteine, die für den Abzug der Schmelzhäuschen standen, in denen das Zinn aus dem Gestein geholt wurde. Eine hohe Luftfeuchtigkeit verhalf uns in Land´s End, einem touristischen Hotspot, zu einem feuchten Küstengang, der der Haut gut tat, aber nicht unbedingt der Stimmung. Sicherlich wäre die Klippenlandschaft bei besserem Wetter traumhaft gewesen! Weiter ging unsere Fahrt nach St. Ives. Mit seinen engen Gassen, den kleinen Häusern, die sich vom Hafen den steilen Hügel hinaufziehen, subtropische Vegetation und den schönen Sandstränden zählt die Stadt zur schönsten von Cornwall. In den 1930er Jahren entstand wegen des Lichts in Kombination mit der rauen Landschaft eine regelrechte Künstlerkolonie. Oben am Großparkplatz stiegen wir aus und gingen zu unserem Afternoon Tea. Dieser Gaumenschmaus wurde in Etageren mit drei Böden serviert, unten verschiedene Sandwiches, in der Mitte Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade und oben köstliches Naschwerk. Durch diese Herausforderung unserer Mägen wurden wir völlig vom garstigen Wetter, das immer mehr Regen brachte, abgelenkt. Alle waren sich einig, St. Ives schnellstens zu verlassen und mit Regenschirmen ausgestattet gingen wir zügig wieder hoch zum Busparkplatz. Doch dieser Tag sollte nicht der nässeste sein…
9.5.
Heute wollten wir zwei Schluchtgärten, Trebah und Glendurgan, besichtigen. Der Blick gen Himmel versprach erneut englisches Wetter. Charakteristisch für einen Schluchtgarten ist der Verlauf an einem Bach, der mit einem Sandstrand an einem Fluß endet. Das milde Klima des Golfstroms sorgt dazu für subtropische Vegetation. Im Trebah Garden sieht man deshalb urzeitliche Baumfarne und Palmen in üppigen Grün wie in einem Dschungel und Rhododendren in traumhaften Farben und Größen. Wassergärten vervollständigen die Anlage. Wir erlebten hautnah, warum die Gärten so grün sind. Ein kurzer Bustrip brachte uns weiter zum Glendurgan Garten. Gewitter und Regen machten unseren Besuch spannend und nass. Trotz dieser widrigen Bedingungen bewunderten wir die Schönheit der Anlage: wunderschöne Magnolienbäume, riesige Rhododendronhecken und ein mächtiger Tulip Tree. Mutige - ohne Wasserscheu - gingen sogar das Wagnis mit dem bekannten Labyrinth aus Kirschlorbeeren ein. Keiner wurde später vermisst! Ein Zufluchtsort war das kleine Cafe am Ausgang. Heißgetränke mit Hochprozentigem ergänzt halfen unsere nasse Stimmung aufzuhellen. Zügig nahm Albert Kurs auf Padstow, wo uns wieder ein leckeres Abendessen erwartete.
10.5.
Nach einem wieder köstlichen Frühstück mit Individuellen Bestellungen – man könnte sich an das englische Breakfast gewöhnen – steuerten wir das Eden Project nahe St. Austell an. Diese ehemalige Kaolingrube wurde zu einer Art Garten Eden umfunktioniert. Durch die Lage in einem Kessel fallen die acht riesigen „Kunststoffblasen“ mit den Gewächshäusern darin erst in der Nähe auf. Im größten Haus wird feucht-tropisches Klima erzeugt, in dem entsprechende Pflanzen gedeihen und im zweitgrößten herrschen Bedingungen für eine Flora eines gemäßigten mediterranen Klimas. Den Landschaftspark um diese Glaswaben durchziehen Wege mit einheimischen Pflanzen und modernen Skulpturen. Anhand der Parkmöglichkeiten und Gastronomie kann man sich vorstellen, was in der Hauptsaison los sein muss. Interessant war auch das Gebäude mit der Keramik-Statue des Infinity Blue, einer Darstellung des Cyanobakteriums, das vor 3 Billionen Jahre die Welt verändert hat. Weiter ging die Fahrt an künstlichen Bergen vorbei, Abraumbergen, die erst weiß und später begrünt sind. Über einen ´´sleeping policeman`` ( Schwelle in der Straße) fuhren wir dann nach Mevagissey, einem der bekanntesten cornischen Fischerdörfer. Wunderschöne alte Häuser gruppieren sich um den Hafen. Als wir ankamen, lagen viele Boote wegen Ebbe auf dem Trocknen. Am Geländer hing ein liebevoll gehäkeltes Krönungspaar mit Beefeater Soldaten. Im urigen Sharksfin am Hafen aßen wir Köstliches vom Catch Of The Day. Und als wir das Restaurant verließen, schwammen die Boote wieder. Der Tidenhub war schon sehr beindruckend! Auf der Rückfahrt nach Padstow machte sich große Zufriedenheit im Bus breit: gutes Essen und kein Regen tagsüber.
11.5.
Nach einem kurzen Regenschauer konnten wir heute die cornische Küste bei den Bedruthan Steps in voller Schönheit bewundern: traumhafte Ausblicke auf die rauen Klippenformationen mit dem tosenden blauen Meer daran und die herrliche Flora: Grasnelken überwucherten kunstvoll aufgebaute Steinmauern. Das Fotografieren fand kein Ende. Weiter fuhren wir ins Bodmin Moor, einem Hochmoor mitten in Cornwall und eine herrliche Wanderregion. Steinkreise, Feuchtgebiete, prähistorische Hügelgräber und beeindruckende Tore prägen die Landschaft. Im durch Daphne Du Maurier weltbekanntem Jamaica Inn machten wir bei einer riesigen Portion Burger mit Fritten Mittag. Das Pavlova Dessert zum Abschluss verzückte alle Leckermäuler. Ansonsten war das ehemalige Schmugglernest und Ort der Pferdewechsel durch die unterhalb verlaufende Schnellstraße A30 und die Tourismusläden völlig unromantisch geworden. Unsere Weiterfahrt brachte uns nach Falmouth, einem der größten Naturhäfen der Welt und ebenfalls durch den Schmuggel entstanden. Jahrhunderte war die Stadt das Tor Englands zur Welt. Bei dem Küstengang vom Gyllyngvase Beach zum Swanpol Beach konnten wir gute Meeresluft schnuppern, die hübschen bunten Badehäuschen bewundern und den Tauchern und Schwimmern – man vermutet 8° - unsere Hochachtung zollen. Heute ging es zum letzten Mal ins Harbour Hotel zurück. Und wieder mussten wir unser Vorurteil hinsichtlich englischen Essens revidieren.
12.5.
Die gepackten Koffer bereits im Bus unternahmen wir einen kurzen Gang durch Padstow hoch zum Prideaux Place, dem elisabethanischen Sitz der Prideaux Familie in 16.Generation. Hellgraue Granitwände, umrankt von wildem Wein, inmitten eines gepflegten englischen Rasens mit herrlichem Blick nach Padstow runter ließen uns bewundernd staunen. . Hier konnten wir bei einer Führung in das herrschaftliche Leben von 400 Jahren tauchen. Auch die Filmwelt kam häufig zu Dreharbeiten, u.a für etliche Rosamunde Pilcher Filme. Sie selbst war ein beliebter Gast hier. Zum Bus zurück ging die Fahrt nach Tintagel zur bekanntesten Burgruine Englands. Hier soll König Artus geboren worden sein. Diese Legende zieht Touristenströme scharenweise an, von denen die vielen Souvenirläden gut profitieren können. Wir liefen den steilen Weg bis zum Meer hinab, wo wir die Burgruine hoch oben auf einer felsigen von Wasser umgebenen Halbinsel liegen sahen. Über einen etwas mühsamen Küstenweg aber mit tollen Ausblicken spazierten wir hoch zur Kapelle mit altem Taufstein und wunderbarem Lettner. Der Bus brachte uns dann zu unserem traditionellen Harmonie Picknick nach Boscastle, einem alten Schmugglerdorf. Solange die Leckereien aufgebaut wurden, hatten wir Zeit für den verträumten Weg runter zum Hafen. Familie Söder und Albert hatten Typisches aus dem Land besorgt, es schmeckte allen sehr und dann konnten wir noch mit einem Harmoniemitglied auf den Abschied aus seinen 70iger Jahren anstoßen. Die Weiterfahrt nach Exeter zu unserer vorletzten Übernachtung verlief unspektakulär.
13.5.
Nach Frühstück und Kofferverstau machten wir einen kleinen Gang durch Exeter, einer renommierten Universitätsstadt mit teils altem Baubestand. Aber die sogenannten Baedeker – Angriffe im II. Weltkrieg hatten ihr sehr zugesetzt, so dass viele moderne Gebäude gebaut wurden. Unser Hauptinteresse galt St. Peter´s Cathedral, einem bedeutenden Kirchenbau im Stil der englischen Hochgotik, der auf einem Vorgängerkloster des heiligen Bonifatius zurückzuführen ist. Auf einer relativ kleinen Domfreiheit leuchtet die Kathedrale in hellem Sandstein. Die drei übereinanderliegenden Skulpturenreihen an der Westfassade - ursprünglich bemalt – stellen in der untersten Reihe Engel dar, darüber thronen Könige mit gekreuzten Beinen in ihrer Funktion als Richter, überragt von den Aposteln und Propheten. Im Inneren überspannt ein filigranes Fächergewölbe das Mittelschiff von 105 Metern, das längste ununterbrochene Gewölbe der Welt. Bemerkenswert war die sogenannte Sängertribühne an der Nordwand, ein bemaltes Steinrelief mit zwölf musizierenden Engeln. Der Lettner mit der Orgel obendrauf trennt Chor und den ursprünglich nicht bestuhlten Kirchenraum. Leider war der Chorraum im Moment wegen Renovierungsarbeiten nicht zugänglich. Doch ein Exemplar der sogenannten Miserikordien – einem holzgeschnitzten Vorsprung am Sitz des Chorgestühls als Stütze für das lange Stehen - konnten wir bestaunen. Die astronomische Uhr mit dem alten unteren Zifferblatt um 1480 fand großes Interesse. An Stonehenge, dem prähistorischen 4000 Jahre alten Steinkreis, vorbei steuerten wir Salisbury an, eine mittelalterliche Planstadt, die aus der alten Römerstadt Sarum hervorging. Ein kleiner Spaziergang vom Busparkplatz brachte uns zur geräumigen Domfreiheit gesäumt von etlichen Kanonikerhäusern. Auf Grund der kurzen Bauzeit (1220 - 1260) besticht die Kathedrale durch ihre Einheit der sogenannten Early English Gotik. Der 123 m hohe Vierungsturm dominiert das Bild. Da er auf sumpfigem Gelände steht, stellt er eine Herausforderung für den Konservator dar. Dafür wird der Grundwasserpegel von der Bodenplatte aus ständig kontrolliert. Beim Betreten der Kathedrale schallte uns herrlicher Chorgesang entgegen, der zu einer Hochzeitsfeierlichkeit im Chorraum gehörte. Den Innenraum aus hellem gelbgrauen Kalkstein zieren schlanke Säulen aus schwarzem Purbeck – Marmor. Typisch für Salisbury sind die dreischiffige Emporenbasilika mit den zwei Querschiffen, dem rechteckigen Grundriss, dem gestreckten Langhaus und dem Laufgang im Obergaden. Im Taufbecken in der Mitte des Langhauses mit stetig fließendem Wasser spiegelten sich faszinierend die Gasfenster wieder. Im Kapitelhaus am Kreuzgang zeigen Wandreliefs Szenen aus dem Alten Testament, doch unser Augenmerk galt vor allem der Magna Charta (1215) Dieses Dokument beschnitt die königliche Autorität zugunsten von Freiheiten und Privilegien für Kirche, Adel und Bürgertum. Sie ist die Grundlage für die späteren konstitutionellen und demokratischen Entwicklungen in England. Am Busparkplatz verabschiedeten wir unsere Reiseleiterin und machten uns auf den Weg nach Dover. Doch eine Vollsperrung auf der Autobahn wegen eines Unfalls bremste uns erst mal aus. In Viererreihen schlichen wir im Stopp und Go dahin. Doch Glück im Unglück: als wir an die Sperrung kamen wurde sie in dem Moment von freundlichen Männern der Autobahnmeisterei aufgehoben. Wir hatten wieder freie Fahrt und konnten noch rechtzeitig zum Abendessen mit Übernachtung in unser Hotel kommen.
14.5.
Heute hieß es Goodbye England. Nach den Grenzformalitäten fuhren wir auf die Fähre nach Calais. Die letzten Pounds wurden im Duty Free Shop umgesetzt. Und dann waren wir auch schon wieder auf dem alten Kontinent. Eine lange, aber störungsfreie Busfahrt begann. Trotz unzähliger parkender LKWs an den Raststätten - es war Sonntag – fand Albert immer einen Parkplatz für den Bus. Einmal verputzten wir zwischen LKWs mit verdunkeltem Fahrerhaus Würstchen und Gulaschsuppe. Kurz nach Mitternacht erreichten wir dann die Fuchsenwiese, vorher ließen wir die Mitglieder aus Würzburg aussteigen, und ein Fahrerwechsel musste wegen gesetzlicher Vorschrift kurz vor unserem Ziel auch noch sein. Obwohl diese Reise in der Vorbereitung viele Probleme brachte: bei der Planung lebte die Queen noch, die Coronation wurde festgesetzt als die Anreise schon feststand, die Hotels ließen sich nicht unter Druck setzen und reagierten nicht mit einer bestätigenden Mail und zuletzt meldeten sich viel weniger Reisende an als erwartet, empfanden alle diese 10 Tage sehr schön und erlebnisreich. Wir lernten das Inselwetter bis auf die Haut kennen und durften unser Vorurteil über englisches Essen korrigieren. Besonders großen Dank gilt unserem Vorsitzenden, der bei der Planung nicht die Geduld verlor, und seiner lieben Frau, die ihn in allem tatkräftig unterstützt hat und Albert, der uns wieder traumhaft sicher durch die Lande fuhr.