GESELLSCHAFT HARMONIE
zu BAMBERG
Spanienreise der Gesellschaft Harmonie Bamberg nach Castilla- La Mancha
02. April – 12. April 2025
Mittwoch, 2.4.
Bereits früh um 6.00 Uhr starteten wir mit dem Spörleinbus zum Flughafen nach München, um nach Madrid zu fliegen.
Dort wurden wir von unserer Reiseführerin, Frau Karina de Nova, einer Deutschen, die mit einem spanischen Winzer verheiratet ist, empfangen. Der Bus, der uns – 27 „Harmonisten“- nach ALACLÁ DE HENARES bringen sollte, wartete bereits am Ausgang, und brachte uns zum frisch-renovierten prächtigen Parador, einem ehemaligen Klostergebäude aus dem XVII. Jahrhundert, den wir für 2 Tage bezogen. Noch vor dem Abendessen, bei dem es als Vorspeise die für Alcalá typischen MIGAS de ALCALÁ gab, gewannen einige Mitreisende schon erste Eindrücke dieser altehrwürdigen Stadt.
Donnerstag, 3.4.
Es regnete und Karina führte uns durch die Geburtsstadt von Miguel de Cervantes und erweiterte unser Wissen mit reichlich Informationen über die historische Bedeutung dieser alten Universitätsstadt, deren universitäre Bauten vor allem auf Grund einer gemeinschaftlichen Bürgerinitiative erhalten geblieben sind. Sie beschrieb uns die unterschiedlichen architektonischen Besonderheiten und wir besuchten das Geburtsthaus von Cervantes, wo wir einen kleinen Einblick in sein damaliges Leben erhielten.
Freitag, 4.4.
Nach dem guten Frühstück im Parador lies der Regen nach und wir verließen Alcalá, um durch das dünnbesiedelte Bergland der Serranía Celtibérica, der Provinz Guadalajara über Sacedón, -Mittagspause-, nach Pastrana zu fahren, um dort den frisch renovierten Palacio Ducal, mit den wundervollen Holzdecken und den überlebensgroßen Figuren der Duchessa und des Duce zu begutachten. Nachmittags verzauberte uns ein Spaziergang durch die mystische Ciudad Encantada mit ihren eindrucksvollen, riesigen unterschiedlichen Steinformen, deren Eindruck durch den bewölkten Himmel und den leichten Nieselregen noch verstärkt wurde.
Noch mehr Regen und Wind begrüßten uns, als wir vom Bus zum Hotel in CUENCA, der Stadt mit den hängenden Häusern laufen mussten, um dort unser nächstes, mitten in der Altstadt gelegenes, Hotel zu beziehen.
Samstag, 5.4.
Der Regen ließ nach und Karina führte uns durch die Altstadt, die auf einem Felsplateau über 800m Meereshöhe zwischen den Flüssen Júcar und Huécar liegt, mit immer wieder atemberaubenden Blicken auf die Umgebung, zunächst zur gotischen Kathedrale, dann weiter zu den „Casas colgatas“, den über dem Abgrund hängenden Häusern, mit anschließendem Besuch des sich in einem „hängendem Haus“ befindlichen Museum „Museo de Arte Abstracto“. Den restlichen Tag konnte Jede/r individuell bis zum Abendessen im Hotel gestalten. Wir lernten dort unsere halbvollen und nicht ganz geleerten Gläser und Teller festzuhalten, damit sie nicht blitzschnell von den nicht gerade freundlich dreinblickenden Kellnerinnen abgeräumt wurden!
Sonntag, 6.4.
Abschied von Cuenca, und bei schönem Wetter, ging es weiter nach Südwesten zur hochgelegenen, malerischen und schon oft als Filmkulisse dienenden Burg Belmonte aus dem 15. Jhdt., deren Ausstattung aber aus dem 19.Jhdt stammt und im Ort selbst zur Stiftskirche, der Colegiata de Belmonte aus dem 15. Jhdt. mit Renaissance-und Barockausstattung und einem der ältesten hölzernen Chorgestühle Spaniens.
Anschließend gelangten wir über den Campo de Criptana mit den zahlreichen Windmühlen und in der Tat heftigem Wind (keine Frisur blieb erhalten!) weiter nach ALMAGRO, wo wir im Parador, einem ehemaligen Franziskanerkloster aus dem XVII. Jhdt. mit 14 Innenhöfen und einer Küche, die typische Speisen der Mancha anbietet, einem der schönsten Paradores Zentralspaniens, unsere Zimmer bezogen.
Montag, 7.4.
Bei wunderschönem Wetter war heute ein „Naturtag“ angesagt. Wir fuhren zu den Lagunenvon Ruidera, in denen der immer wieder im Untergrund verlaufende Fluß „Guadiana“ entspringt. Eine herrliche Landschaft, zu der auch das typisch manchegische Mittagessen gepasst hat, das wir am Rand einer Lagune einnahmen.
Nachmittags genossen wir eine Weinprobe in der „Bodega de las Estrellas“, einem der letzten inhabergeführten Weingüter der Region von Valdepenas. Der Wein wird dort zum Teil in 250 Jahre alten, 5000lt, fassenden Amphoren gelagert aber mittlerweile auch in Eichenholzfässern. Ein wunderschöner Tag ging mit dem Besuch von spanischen Freunden und einem guten Abendessen im Parador in Almagro zu Ende.
Dienstag, 8.4.
Dank unserer Reiseführerin und ihres ausgeprägten Wissens der Region erfuhren wir bei einem Rundgang viel über die Geschichte Almagros. Seit der Bronzezeit durchgehend besiedelt von Kelten, von Römern, von Goten und Arabern und schließlich von Iberen erlebte die Stadt im XVI., XVII. und XVIII. Jhdt. einen Höhepunkt als Handels-und Kulturzentrum. Wir genossen die riesige Plaza Mayor mit ihren Stützhäusern, die Handelsniederlassung der Fugger sowie den Corral de Comedias, einem historischem Theaterbau aus dem 17. Jhdt., als sie ein Zentrum des spanischen Theaters war, sowie das ganz neu eröffnete Theatermuseum.
Mittwoch,9.4
Mit dem Bus fuhren wir zum Campo de Calatrava, um dort die ehemalige Kloster-Festung der Ritter des Calatrava Ordens mit einer beeindruckend großen frühgotischen, aus basaltsteinen erbauten, Kirche zu erkunden. Weiter stand auf dem Programm ein Besuch bei Concha, einer Spanierin, die zusammen mit ihrem Bruder eine große Schafzucht mit angeschlossener Schafskäserei betreibt. Sie stellen den berühmten Manchegokäse her, der nach entsprechender Führung und Besichtigung der Schafe sowie der süßen Lämmer im Rahmen eines üppigen und deliziösen Mittagsimbisses verkostet werden konnte.
Weiter ging es anschließend durch wunderbare Landschaften am Fluß Guadiana entlang über Alarcos, wo die einzige große Schlacht stattfand, bei der das kastilische Heer, im Verlauf der Reconquista, von den Mauren besiegt wurde, weiter nach CIUDAD REAL, wo wir, gemäß unseres Themas, „auf den Spuren von Don Quijote“ das dortige Museum besuchten.
Donnerstag, 10. 4.
Wieder mussten wir einen Parador verlassen, und weiter ging es über Puerto Lápice nach Madridejos, wo wir das Safranmuseum besuchten, und sich Viele mit Safranprodukten eindeckten. Auch die Windmühlen von Consuegra, mit Einer von Denen vielleicht Don Quijote gekämpft hat(?), ließen wir, trotz heftigsten Windes, nicht aus. Und nicht viel später waren wir in TOLEDO. Die beeindruckende Lage der Altstadt auf einem Felsen innerhalb einer Flußwindung des Tajo faszinierte schon vor uns viele Reisende und Künstler u.a. auch EL GRECO. Nach einem längeren Fußmarsch, wieder einmal im Nieselregen, checkten wir in der Altstadt im überraschend luxuriösen Autograph Collection Hotel „Eugenia de Montijo“ ein. Eugenia de Montijo war die letzte französische Kaiserin und residierte u.a. auch hier.
Freitag,11. 4.
Toledo ist eine faszinierende Stadt wegen ihrer langen Historie und ihren einzigartigen Kulturgütern aus christlicher, jüdischer und maurischer Zeit. Früh bald machten wir uns mit unserer Führerin, Karina, und dem spanischen Führer, Fernandez, zu einem ausgedehnten Stadtrundgang auf, zunächst zu den beiden Synagogen im jüdischen Viertel, die jüngere aus dem 14. Jhdt. mit den bewundernswerten artesonado Holzdecken, sowie der älteren, frisch renovierten, aus dem 12.Jhdt. Weiter ging es im ehemals maurischen Viertel zur Moschee „El Christo de la Luz“, weiter zur Kirche „Santo Tomé“ mit dem bekannten Gemälde der Grablegung des Grafen Orgaz von El Greco. Weitere Bilder von El Greco, sowie von Goya konnten wir im historischen Kloster San Juan de los Reyes und in der prächtigen gotischen Kathedrale auf uns wirken lassen, wobei die Kathedrale mit ihrer so vielfältigen Ausstattung Einen fast überfordern konnte. Toledo präsentierte sich in seiner ganzen Vielfalt, was uns doch ein bisschen erschöpfte, und wir den anschließenden freien Nachmittag zum Bummeln genossen.
Samstag,12. 4.
Nach einem freigestalteten Vormittag, bei dem uns schon das Flair der kommenden Semana Santa umwehte, mussten wir diese kaum fassbare Stadt verlassen. Mit unserem etwas gewöhnungsbedürftigem Bus fuhren wir zurück zum Flughafen Madrid, landeten komplikationslos in München, wo wir vom neuen Doppeldecker-Spörleinbus mit Salzbrezen, Knackern, Bier, Sekt und Wasser empfangen wurden. Welch eine Freude! Gegen 24 Uhr kamen wir müde und zufrieden, aber reich an Wissen in BAMBERG an. Eine insgesamt sehr bereichernde, harmonische und gelungene Fahrt auf den Spuren von Don Quijote de La Mancha war zu Ende.
Hasta la vista Espana…
EBS